das Leben ist eine Reise. Zweck, Weg und Ziel der Reise sind noch nebulös, aber das macht nichts, denn Du bist wo Du bist und gut Ding will gut Weil.

Wir haben kein Vertrauen mehr in unsere systembedingte Realität.

Wir wollen unsere Restzeit sinnvoll nutzen, deshalb wollen wir mit einem robusten Traktor durch unseren Zeitraum reisen.

Wir sind ein Kunstprojekt.

Wir haben einen alten aber sehr zuverlässigen Traktor (Deutz D15, Bj.1962, 14PS) und einen Anhänger für die Kulturarbeit. Der Anhänger wird als mobile Ausstellungsplattform eingesetzt, auch ein Deutz, von 1961, ehem. TSA- Anhänger.

Wir alle sind auf dieser gefährlichen Reise, die tödlich enden wird. Dabei ist Würde übrigens sehr wichtig!

Wir fordern daher zuerst einmal allgemeine Helmpflicht!

Camilla häkelt gerne würdige Helme, Christoph hängt in irgendwelchen Welten rum, arbeitet an richtungsweisenden Konzeptionen und kann zeichnen.

Camilla Carlsson (Schweden) und Christoph Kopac (Deutschland), 2014, Berlin

Zeit ist vergangen.

Die inneren Zweifel bezüglich der Entwicklung unserer Gesellschaft sind zur Gewissheit geworden, dass unsere Zivilisation, so wie wir sie kennen, leider bald enden wird.

Es ist 2018 und wir sind in Deuben.

Josef (der Traktor) hat diesen Ort für uns bestimmt.

Deuben ist eine kleine, noch lebende, Gemeinde in Deutschland, Sachsen Anhalt, Burgenlandkreis.

Viele Menschen hier tragen bereits würdige Helme.

Dem Reisenden erscheint Deuben als unauffällige Ansiedlung um das regionale Wahrzeichen der Region, den Schornstein. Dieser gehört einem noch in Betrieb befindlichen Braunkohlekraftwerk aus den 30ern des letzten Jahrhunderts. Deuben war aber vorher schon da.

Deuben ist ein guter Ort, um sich mit existentiellen Fragen auseinanderzusetzen.

Dem Wanderer auf der Suche nach innerer Einkehr erschließt sich die Bergbaufolgelandschaft in Deuben als vorwiegend naturbelassen und artenreich. Das nur leicht wellige Landschaftsbild wird durch zahlreiche kulturelle Hinterlassenschaften aufgelockert.

Die Bevölkerung in Deuben, die sich dem Fremden gegenüber zuerst einmal reserviert zeigt, wandelt sich schon bald zu herzlichem Miteinander, quer durch alle Gesellschaftsschichten.

Die Jugend feiert gerne und Kinder gibt es mehr, als man erwarten würde.

(Da es viel aufzubauen gibt, sammeln wir übrigens Ziegelsteine im Reichsformat. Denn Ziegel aus Ruinen abzuklopfen und für die Wiederverwendung schon mal schön zu machen ist Meditation in Vollendung, … so erfüllend wie Apfelbäumchen pflanzen, … reinster Luther!!!).

Deuben 2018